Sonnenforum Cölbe
Wettberb 2009 - 1. Preis
Leistungsumfang: LP 2-7
und künstlerische Oberleitung
Beteiligte
Bauüberwachung:
Christian Stamm GmbH, Stadtallendorf
Tragwerksplanung:
ifb Frohloff Staffa Kühl Ecker, Berlin
Energieberatung:
Ingenieurbüro Sick, Berlin
Technische Gebäudeausrüstung:
energieart, Giebel & Jung, Gießen
Elektroplanung:
Schüler und Meisel, Gladenbach
Landschaftsarchitektur:
Latz Riehl Partner, Kassel
Vermesser:
Dipl.-Ing. Paul-Gerhard Kalbhenn, Grünberg
Brandschutz:
Hauk - fsd, Lohra-Damm
Akustik:
ALB Akustiklabor, Berlin
Baugrunduntersuchung:
bgm Baugrundberatung GmbH, Hungen
Prüfstatik:
Dr. Ing. Thomas Müller, Marburg
SiGeKo:
Herr Schneider, Biebertal Fotografie: Michael Neuhaus, Duisburg
Architektur:
Freitag Hartmann Sinz Architekten Belziger Straße 25, 10823 Berlin
Mitarbeiter Vanessa Mader, Friedemann Petzold, Mayte Rodriguez-Junker
Bauherr / Projektsteuerung
Wagner & Co Immobilien GmbH 35091 Cölbe Lahnstraße 16 vertreten durch Ulrich Rustige und Klaus Schweitzer
Bauzeit April 2011-Juli 2012
Gebäudedaten
Baukosten ohne MwSt
Gesamtkosten ca 5.700.000 € KG 300 ca 3.100.000 € KG 400 ca 970.000 €
Gebäudedaten BGF 2.300 m2 BRI9.200 m3 HNF 1.350 m2 Heizenergiebedarf 13 kWh/m"a
Form - Raum - Licht - Material
Die gewählte Form des Hauses steht für Gemeinschaft, bildet als kompakte Form eine gute Voraussetzung für energetisch optimiertes Bauen und fügt sich angemessen, ohne die Nachbarn zu dominieren, in den Ort ein. Der Kreis von 40m Durchmesser spiegelt konstruktive Struktur sowie funktionale Zusammenhänge. Wie Zwiebelschalen legen sich die Galerien, Nebenräume und die Arbeitsräume um das Herz des Hauses. Das Atrium fördert Begegnung und Kommunikation, bietet angemessenen Raum für Empfang, Zusammenkünfte und Kontemplation. Mit seiner Transparenz lässt das Haus unter- schiedlichste Sichtbeziehungen zwischen den Räumen und Bereichen des Hauses entstehen. Großes Oberlicht, umlaufendes Shed und die nach allen Himmelsrichtungen orientierten Fenster lassen das Haus mit der Natur, dem Wetter und der Sonne leben. Im Zusammenspiel mit der Lichtführung ist das Material zentrales Mittel der Ge-staltung und gibt den Räumen Atmospäre. Wie bei der Hülle des Hauses wurde auch hier nach einem dem Nutzer entsprechenden Ausdruck gesucht. Die präzise Verwendung roher und sichtbar belassener Materialien wie Beton, Mauerwerk, Industrieparkett, Asphalt, Holzwollplatten, Stahl und Holz erzeugt eine Stimmung im Haus, die weit entfernt von klassischer Büroarchitektur eine positive Atmosphäre für Arbeiten und Denken schafft. Die Ambivalenz zwischen formaler Präzision und natürlichen, sichtbaren Materialien gibt dabei dem Bauwerk seine besonderen Charakter.
Energie
Das Gebäude wurde entsprechend dem Passivhausstandard rundum mit einer hocheffizienten Wärmedämmung mit Dämmstärken bis zu 40 cm sowie dreifach verglasten Fenstern versehen und mit einer Lüftungsanlage inklusive Wärmerückgewinnung ausgestattet. Der Heizwärme-bedarf (nach PHPP) liegt lediglich bei 13 kWh/m2a und damit mehr als 40 Prozent unter den Anforderungen der ENEV 2009. Der passivhaustypisch extrem minimierte Heizenergiebedarf wird ausschließlich über die Lüftungsanlage eingebracht. Dazu wurde ein innovatives Lüftungskonzept realisiert, das die Temperierung der Raumluft in einem schlanken System mit der thermischen Aktivierung der Betondecken kombiniert und sowohl der Temperierung im Heizfall wie auch zur sommerlichen Kühlung dient. Die Frischluft wird mittels direkter thermischer Grundwassernutzung ohne Wärmepumpe über einen Wasser-Luft-Wärme-Tauscher im Winter vorgewärmt und im Sommer gekühlt.