Neubau der Freien Waldorfschule Kleinmachnow

Gebäude für die Klassen 1-3 und für die Eingangsklasse

1. Preis 2013

Bauzeit: 2014 - 2016

Bauherr:
Freie Waldorfschule Kleinmachnow

Kosten: 2,2 Mio.

Fläche: 800 qm

Leistungsumfang: LP 2-8

Ökologische Atmosphäre

Die beiden mitten im Wald stehenden Gebäude für die Eingangsklasse und die Klassen 1-3 der Freien Waldorfschule wurden in reiner Holzbauweise errichtet und nach nur 9 Monaten Bauzeit im Mai 2016 fertig gestellt. Das Foyer des zweigeschossigen Gebäudes mit zuschaltbarem Speiseraum öffnet sich großzügig nach Osten. Wenn die Kinder von Westen in das Haus kommen, empfängt sie die flach stehende Morgensonne zum Morgenkreis. Über Foyer und Galerie sind die drei Klassenbereiche erschlossen. Klasse und Ganztagsraum mit Küche bilden „Jahrgangs-Wohnungen“ und haben über die Garderobe einen eigenen direkten Zugang ins Freie.

Das solitäre Gebäude für die Waldklasse der Kleinen ist tiefer in das abschüssige Gelände eingebettet, gibt somit auch für das zweigeschossige Haus den Blick in den Wald frei und hat einen geschützten, separaten Pausenhof. Die glasüberdeckte Rampe im Hof dient als behindertengerechte und ist wettergeschützte Verbindung der Gebäude. Durch die Verwendung naturbelassener, ökologisch unbedenklicher Materialien erhält das Ensemble einen robusten und zugleich atmosphärischen Charakter.

Die Konstruktion

der Häuser geht souverän mit den Konstruktionsprinzipien des Holzbaus um. Innen- und Außenwände sind als vorgefertigte Holzständerelemente ausgebildet, die Decke als Massivholzkonstruktion während die Dächer klassische Sparrendächer sind. Wo das Holz an seine Grenzen gerät und Brandschutz nicht dagegensteht und die Gestalt gewinnt, unterstützen einzelne Stahlbauteile. Die Raumakustik wird mit lamellierten Holzelement-Decken verbessert.

Die Lärchenholzverkleidung

variiert das Thema der vorhandenen Häuser auf dem Gelände und ist durch die vertikale, parallel zur Wasserlaufrichtung angeordneten Latten sehr witterungsbeständig. Die verwendete Vergrauungslasur sorgt dauerhaft für die gleichmäßige Farbigkeit der unterschiedlich bewitterten Fassadenseiten.
Die Ausbaustandards, angemessene Verglasungsflächen, dreiseitige Belichtung der Klassenräume zur optimalen Tageslichtausnutzung und die Reduzierung der technischen Gebäudeausrüstung, sind Grundlage für die wirtschaftliche und schnelle Umsetzung des Projekts gewesen. Die energetischen Maßnahmen, sowie die Verwendung des wartungsarmen Materials Holz sorgen für geringe Unterhaltskosten.

Die Besonderheit

des Energiekonzepts spiegelt die pädagogische Idee der Schule, die Verantwortung für die Gemeinschaft zu erleben, wider. Im Winter liefert der wasserführende Ofen mit Holzvergaserbrenntechnik die nötige Heizenergie für beide Gebäudeteile. Der Ofen verwertet die Energie umweltfreundlich und schadstoffarm. Die zusätzliche Brennwerttherme kommt nur im Ausnahmefall zum Einsatz. Auf den Dächern sind Solarenergieanlagen vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt nachgerüstet werden können. Mit den Maßnahmen zur Reduzierung des Primärergiebedarfs wird derzeit bereits eine Unterschreitung der EnEV 2013 um 20% erreicht.